Schwelm soll Radstadt werden

Fuß- und Radverkehr in Schwelm voranzubringen bleibt schwierig. Das haben die Beratungen im Hauptausschuss und Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung gezeigt. Zwar haben die beiden Anträge der Grünen Fraktion zur Ampelanlage Bahnhofstraße/Untermauerstraße und der Radwegführung Barmerstraße (Oehde) Zustimmung erhalten, aber bis zur Umsetzung wird noch einige Zeit vergehen. 

Im Falle der Ampelanlage soll die Signalanforderungszeit im Zuge der Erneuerung der Ampelanlage durch Straßen.NRW gemäß den gültigen Richtlinien angepasst werden. Wann genau das sein wird, konnte uns noch nicht mitgeteilt werden.

Die ursprüngliche Radwegführung auf der Barmerstraße im Bereich Oehde wird nicht wiederhergestellt. Nach Ansicht von Straßen.NRW lässt die Straßenbreite keine sicheren Schutzstreifen zu. Hingegen sei der südliche Bürgersteig breit genug für die gemeinsame Nutzung von Fußgänger und Radfahrer*innen und das sogar in beide Richtungen. Da diese Sichtweise von Politik und Verwaltung nicht geteilt wird, will der Bürgermeister erneut mit Straßen NRW sprechen. Ziel ist, zu erreichen, dass die Straße weiterhin von Fahrradefahrer*innen genutzt werden darf, dann allerdings ohne Schutzstreifen. Dies entspricht nach unseren Vorstellungen weder den Anforderungen an einen attraktiven noch sicheren Radweg. Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen müssen sich unverändert dem Primat der Autofahrer unterordnen. Hier muss sich dringend etwas ändern.

Antrag der Grünen Ratsfraktion zur Ampelschaltung an der Untermauerstraße:

SCHWELM SOLL RADSTADT WERDEN – Ampel auf grün!!!

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Langhard,
für die Ratsfraktion der Schwelmer Bündnis 90/Die Grünen stelle ich folgenden Antrag:

Der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung, die Radwegekommission und der Rat mögen beschließen:
Die Fußgängerampel Ecke Untermauerstraße/Bahnhofstraße ist so zu ertüchtigen, dass sich die Reaktionszeit nach Anforderung erheblich reduziert.

Begründung:
Die Fußgängerampel Ecke Untermauerstraße/Bahnhofstraße reagiert äußerst spät, sprich es dauert unverhältnismäßig lange, bis die Fußgänger*innen und Radfahrer*innen die Bahnhofstraße queren können. Uns ist bewusst, dass es sich wahrscheinlich um eine Abstimmungsschaltung mit der Ampelanlage Obermauerstraße handelt, trotzdem ist gerade im Winter die Wartezeit für die Fußgänger*innen und Radfahrer*innen dort extrem lang.
Die Wartezeiten führen dazu, dass die Untermauerstraße und Bahnhofstraße dann jeweils 10m jenseits der Ampelquerung gequert werden und somit ein erhöhtes Verkehrsrisiko für alle Verkehrsteilnehmer.
Der Fahrradweg verläuft auf der Bahnhofstraße in Richtung Süden auf dem Gehweg und somit dient die Ampelanlage auch zur Querung dieses Bereiches für den Radverkehr.

Antrag der Grünen Ratsfraktion zur Radwegeführung im Bereich Barmer Straße:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Langhard,
für die Ratsfraktion der Schwelmer Bündnis 90/Die Grünen stelle ich folgenden Antrag:

Der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung, die Radwegekommission und der Rat mögen beschließen:
Die Fahrbahnmarkierungen für Radfahrer sind im Bereich der Barmer Straße ab Kreisverkehr Oehde, die Anfang Juni entfernt wurden, ist schnellstmöglich wieder aufzubringen.

Begründung:
Wir teilen die Begründung der Stadt nicht, die lautet:
„Im Zuge von Straßenkontrollen hat Straßen.NRW als zuständiger Straßenbaulastträger festgestellt, dass die Markierungen auf der Barmer Straße nicht den gesetzlichen Rahmenbedingungen, insbesondere hinsichtlich der Mindestbreiten der Fahrspuren und der Schutzstreifen entsprechen. Die vorhandenen Markierungen im Bereich Stadtgrenze Wuppertal bis zum Kreisverkehr wurden demnach verändert, um gegenüber diesem Missstand Abhilfe zu schaffen. Die Hauptveränderung ist die Entfernung des Schutzstreifens für Radfahrer auf beiden Seiten des genannten Bereiches.
Nach Abstimmung mit Straßen.NRW sowie der Kreispolizeibehörde soll der Radverkehr zukünftig in beiden Richtungen auf dem südlichen Gehweg als gemeinsamer Geh-/Radweg geführt werden. Da der südliche Gehweg bis zu 4 m breit ist, bestehen aus verkehrsplanerischer Sicht keine Bedenken zu dieser Lösung. Eine entsprechende Beschilderung wird aufgestellt werden.
Der Radverkehr, der aus der Innenstadt kommt und die nördliche Seite nutzt, kann dann mittels der Fußgängerinsel auf Höhe der Präsidentenstraße die Fahrbahn überqueren. Kurz vor der Stadtgrenze zu Wuppertal kann die vorhandene Fußgängerinsel genutzt werden, um zurück auf die Fahrbahnnordseite zu gelangen.“

Dieser Auffassung können wir im Interesse der RadfahrerInnen so nicht hinnehmen. Eine Wegführung für die Radfahrer auf dem Fußgängerweg mit Gegenverkehr erhöht das Gefährdungspotential für RadfahrerInnen und FüßgängerInnen, zumal in diesem Bereich 4 Ein- und Ausfahrten für Supermärkte liegen. Ebenso ist in diesem Bereich eine Bushaltestelle mit ein- und aussteigenden Passagieren. Hier helfen auch keine Schilder der Wegführung.

Wir sind der Auffassung, dass mit einer Wegnahme der Abbiegespuren, sowohl bei Lidl als auch bei Aldi, ausreichend Platz für RadfahrerInnen und AutofahrerInnen vorhanden ist, sodass die Spurenkennzeichnung für den Radverkehr wieder aufgebracht werden kann.

Auch wir sehen, dass das keine optimale Lösung ist, halten aber den Vorschlag der Stadt bzw. Straßen.NRW für völlig inakzeptabel.