Internationaler Frauentag 2021
Seit 1921 wird jedes Jahr am 8.3. der Internationale Frauentag begangen, Clara Zetkin (sozialistisch-kommunistische Politikern) hatte sich bereits 1910 für einen solchen Tag stark gemacht. Zu diesem Zeitpunkt kämpften die sozialistischen und kommunistischen Frauen insbesondere für das Frauenwahlrecht, welches ab 1918 eingeführt wurde. In den Folgejahren setzten sie sich für niedrige Lebensmittelpreise und legale Schwangerschaftsabbrüche ein. Zwischen 1933 und 1945 wurden die Frauentage abgeschafft. In der DDR wurde der Frauentag 1946 wieder eingeführt, in der BRD wurde die Tradition erst in den 60er Jahren aufgenommen. 1977 hat die UN-Generalversammlung den internationalen Frauentag anerkannt. In vielen Ländern diese Erde existiert nun der Weltfrauentag.
Am 8.März machen Frauen darauf aufmerksam, dass es noch immer Ungleichbehandlungen und Diskriminierungen für sie und ihre Geschlechtsgenossinnen gibt, die sich in den einzelnen Ländern jeweils unterschiedlich darstellen.
Die Vereinten Nationen rufen jedes Jahr ein Thema aus unter dem der Weltfrauentag stattfindet. In diesem Jahr lautet das Thema: „Women in leadership“ (Frauen in Führungspositionen: Für eine ebenbürtige Zukunft in einer Covid-19-Welt). Das Motto nimmt auch Bezug auf die gestiegene Aufgabenlast der Frauen während der Covid-19-Pandemie und der Unterrepräsentanz in Führungsrollen. Die Studie der UN ermittelte, dass Frauen im Vergleich zu Männern etwa das Dreifache der unbezahlten Sorgearbeit übernehmen.
(UN Women: International Women`s Day 2020: “ I am Generation Equality: Realizing Women`s Rights” 2020 und Europäisches Parlament: Weltfrauentag 2020 – 25 Jahre Erklärung von Peking 2020).
Was sind die Themen der heutigen Zeit, wenn zum Begehen des Internationalen Frauentags aufgerufen wird? Einige Beispiele:
– Nach wie vor verdienen Frauen weniger als Männer. Der sogenannte „Equal Pay Day“ macht auf diese Lohnlücke zwischen den Geschlechtern aufmerksam. Der Unterschied beträgt ungefähr 21 Prozent.
– Frauen bekommen nicht nur weniger Lohn, sondern sie leisten auch den größten Anteil an unbezahlter Arbeit (Haushalt, Kindererziehung, Pflege von Eltern).
– Die Diskussion um den veralteten Paragraphen 218 StGB und 219a StGB (seit 1933) zeigt weiterhin auf, dass Frauen immer noch einige Hürden überwinden müssen, um eine Abtreibung legal ambulant oder stationär vornehmen lassen zu können.
In Deutschland begehen der Deutsche Gewerkschaftsbund und vor allem die DGB-Frauen jedes Jahr bundesweit den Internationalen Frauentag und starten dazu entsprechende Veranstaltungen und Aktionen (www.frauen.dgb.de).
Aber auch die freien Wohlfahrtsverbände und zahlreichen Fraueninitiativen (z.B. Frauen helfen Frauen), Künstlerinnen und Kulturschaffende bieten zahlreiche Aktionen an.
Die UN benennen die „Gleichstellung der Geschlechter“ bis 2030 als Thema. (Überprüfung der Frauenrechte 25 Jahre nach der Pekinger Frauenkonferenz).
Die meisten großen Demonstrationen am Frauentag finden in Lateinamerika statt, hier wird vor allem gegen die hohe Frauenmordquote und gegen das Abtreibungsverbot demonstriert. Der Frauentag wird auch in afrikanischen Ländern mit politischen und gesellschaftlichen Engagement begangen. In einigen Staaten ist er sogar ein gesetzlicher Feiertag (www.gemeinsam-fuer-afrika.de ). Bei uns gilt der gesetzliche Feiertag nur im Bundesland Berlin. In diesem Jahr kann es pandemiebedingt keine öffentlichen Veranstaltungen und Feiern zum Weltfrauentag geben.
BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN bieten ab dem 02. März eine Online-Veranstaltung per 1Live-Stream an: „Frauen bewegen die Welt“ (www.gruene-bundestag.de). Mit dabei sind die Grünen Bundestagsabgeordneten Karin Göring-Eckardt (Fraktionsvorstand), Ulle Schauws (Stellv. Vorsitzende Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und Maria Klein-Schmeink (Gesundheitspolitische Sprecherin).
Wer in unserer Region an einer kleinen Kultur- und Kleinkunst-Aktion zu Gunsten von Kulturschaffenden Frauen teilnehmen möchte, melde sich bei Brigitte Gregor-Rauschtenberger (E-Mail: brigitte.gregor@t-online.de), die gemeinsam mit dem Atelier Fadenschein, Wuppertal Internationale-Frauentagstüten anbietet.