Am 15. September war Bärbel Höhn, auf Einladung der Schwelmer Grünen, zu Gast im Kulturhaus in Schwelm. Unter dem Motto „Lasst uns was bewegen!“ versammelte sich ein interessiertes Publikum, um ihrer Rede zu lauschen. Die Veranstaltung, die gut besucht war, wurde in Kooperation mit der VHS EN-Süd und den Weltläden durchgeführt.
Politisches Engagement und Umweltbewusstsein
Bärbel Höhn, geboren 1952, begann ihre politische Laufbahn durch persönliche Erfahrungen mit den negativen Auswirkungen der Umweltverschmutzung. Als ihr Sohn krank wurde, wuchs in ihr der Wunsch, sich für den Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen. Ihre politische Karriere umfasste bedeutende Stationen: Von 1995 bis 2005 war sie Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen. In dieser Zeit kämpfte sie unter anderem gegen den Braunkohletagebau Garzweiler 2 und deckte Missstände in der Landwirtschaft, insbesondere in Bezug auf BSE und Tierseuchen, auf. Von 2005 bis 2017 war sie Bundestagsabgeordnete der Grünen und seit 2017 arbeitet sie als Energiebeauftragte für Afrika im Bundesentwicklungsministerium.
Der Appell für Klimaschutz
In ihrem Vortrag rief Höhn eindringlich dazu auf, sich für die Zukunft der nächsten Generationen einzusetzen. „Kämpfen wir für unsere Kinder und Enkel, für die Zukunft, für uns!“, betonte sie. Sie ermutigte das Publikum, nicht nur über Klimaschutz zu sprechen, sondern aktiv zu handeln. Denn durch Engagement könne man nicht nur etwas für den Planeten tun, sondern auch das eigene Leben mit Sinn und Energie erfüllen.
Einblicke aus Afrika und aktuelle politische Themen
Während ihres Vortrags gab Höhn spannende Einblicke in ihre Arbeit in Afrika und anderen Ländern. Sie zog immer wieder Verbindungen zwischen globalen Herausforderungen und dem, was jeder Einzelne in Deutschland für den Klimaschutz tun kann. Zudem stellte sie ihr Buch vor, das zahlreiche Ideen für persönliches Engagement bietet.
In Bezug auf die aktuelle politische Lage kritisierte sie die Ampel-Koalition, lobte jedoch die Fortschritte im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023. Dieses sei das erste Gesetz, das konsequent auf die Erreichung des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens ausgerichtet ist. Auch das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das die energetischen Anforderungen an Neubauten und Bestandsgebäude regelt, hob sie als eine wichtige Säule der Energiewende hervor. Der Ausbau erneuerbarer Energien mache Deutschland unabhängiger von fossilen Energieimporten, was gerade vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine von zentraler Bedeutung sei.
Austausch und persönliche Gespräche
Nach dem Vortrag nutzten viele Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich mit Bärbel Höhn persönlich auszutauschen. Viele ließen sich zudem eine Widmung in das von ihnen erworbene Buch schreiben.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie wichtig das Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz ist und welche Chancen es bietet, aktiv zu einer lebenswerten Zukunft beizutragen. Ein besonderes Dankeschön an die Kooperationspartner: VHS und Verband der „Eine-Welt-Läden“ für diese gemeinsame Aktion.