Insekten schützen und ihnen ein Zuhause geben

Das Insektensterben ist weit vorangeschritten. In den vergangenen 27 Jahren ist die Biomasse von fliegenden Insekten insgesamt um über 75 Prozent zurückgegangen. Gesammelt wurden die Daten an 63 Standorten in Naturschutzgebieten in NRW, Rheinland-Pfalz und Brandenburg. Jeder von uns kann es mittlerweile jeden Tag in der Natur beobachten und nachvollziehen.  

Blühwiesen sind Paradiese für unsere heimischen Insekten.

Was sind die Ursachen dafür? Vor allem die Zunahme von Monokulturen, der Einsatz von Pestiziden, Stickstoff und somit die Landnutzungsintensivierung werden für den Insektenrückgang verantwortlich gemacht.

Wir müssen jetzt handeln und den Insekten aktiv „unter die Flügel“ greifen. Heckenlandschaften, Blühstreifen oder Blühwiesen, Insektenhotels und Nisthilfen sind nur einige der Maßnahmen, die jetzt dringend in Angriff genommen werden müssen. Insekten und Bienen brauchen Blühpflanzen. Da kann jeder helfen und unterstützen. Nicht nur im Garten, auf dem Balkon, auf Gräbern usw. Pflanzenwettbewerbe gehören zu den bekanntesten Aktionen. Aber auch ein Bienenbuch, eine Wanderausstellung zu Wildbienen und ein tragbarer „Bienenkoffer“ veranschaulichen, wie es zum Beispiel um die Bienensituation bestellt ist.

Ein anderes Beispiel: Der Klimawandel führt unter anderem dazu, dass viele Pflanzen früher blühen. Der frühere Blühzeitpunkt bringt den Rhythmus mancher Insekten durcheinander. So steuert zum Beispiel bei Schmetterlingen die Tageslichtlänge, wann sie aus der Winterpause erwachen. Wenn dann ihre Futterpflanzen bereits abgeblüht sind, finden sie keine Nahrung mehr.

Am 29.Mai dieses Jahres hat der Naturschutzbund NABU zum Insektenzählen aufgerufen. Ziel der Aktion war ein genaues Bild von der Welt der Insekten in Deutschland zu sammeln. Der NABU wertet die so gesammelten Daten aus. So erhalten wir eine Übersicht über  vorhandene Insektenarten, Bestandszahlen und Trends. Diese Fakten bilden dann eine Grundlage für künftige Aktivitäten im Insektenschutz.

Aber ab sofort sollte gelten: Naturschutzgebiete müssen ausgeweitet und der Einsatz von Pestiziden muss sofort verringert werden.