Weltflüchtlingstag

Millionen von Menschen sind aus Angst um ihre Sicherheit gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. In etwa einhundert Ländern weltweit findet daher am 20. Juni der Weltflüchtlingstag statt, an dem teilnehmende Akteure mit Veranstaltungen ihre Solidarität zu Geflüchteten zum Ausdruck bringen. Auch in Schwelm würdigen wir an diesem Tag die Stärke, den Mut und die Widerstandsfähigkeit, die Geflohene, Binnenvertriebene und Staatenlose täglich aufbringen müssen.

Fast 80 Millionen Menschen befinden sich derzeit auf der Flucht. Nie zuvor war diese Zahl höher und dennoch wird sie jährlich größer.  Von diesen Millionen Menschen sind circa 40 Prozent jünger als 18 Jahre – das sind etwa 30 bis 34 Millionen Mädchen und Jungen. BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN setzen sich für unbürokratische Familienvisa für Angehörige von Geflüchteten ein und fordern eine Erleichterung der Familienzusammenführung von Geflüchteten. Doch auch heute können geflüchtete Kinder nur ihre Eltern nachziehen lassen, nicht jedoch ihre Geschwister. Eltern stehen vor einer unerträglich schweren Entscheidung und müssen wählen, ob sie zu ihrem Kind nach Deutschland ziehen, bei ihrem Kind im Herkunftsland bleiben oder in einem Nachbarland unter prekären Bedingungen leben.

Insbesondere durch die Corona-Pandemie gewinnt die Lage der Geflüchteten an zusätzlicher Brisanz: Durch die Einschränkungen der Pandemie wird die Situation für Familien oft noch zusätzlich verschärft und die Asylanträge in der EU gingen von Februar bis März 2020 um 43 Prozent zurück. Darüber hinaus verbreitet sich in den Gemeinschaftsunterkünften von Geflüchteten das Virus besonders schnell: Jeder 43. Geflüchtete in einer Landeseinrichtung ist  (Stand Anfang Mai) infiziert. Leider haben bisher nur etwa sieben Prozent eine Erstimpfung erhalten, obwohl Menschen in Unterkünften zur Priorisierungsgruppe 2 gehören und bereits seit März hätten geimpft werden müssen.

Brigitte Gregor-Rauschtenberger, Mitglied des Integrationsrates für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN erklärt „Anlässlich des Weltflüchtlingstages wird in Schwelm eine Wanderung stattfinden, die Grünen unterstützen diese Aktion des Integrationsrates der Stadt Schwelm. Der Integrationsrat möchte damit ein Zeichen der Solidarität mit allen Menschen setzen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten.“ Sabine Kummer-Dörner, Mitglied des Rates der Stadt Schwelm ergänzt: „Die Ratsfraktion der GRÜNEN  hat den AntragSchwelm ist sicherer Hafen für geflüchtete Menschen“ zur Beratung im Rat und den zuständigen Gremien gestellt. Auch dies ist ein Akt der Solidarität mit den Menschen, die auf ihrer Flucht über das Mittelmeer in Seenot geraten sind und Dank der Initiative Seebrücke  gerettet  wurden. Solange Fluchtursachen nicht ausreichend bekämpft werden und eine humanere europäische Flüchtlingspolitik nicht erreicht wurde, ist es dringend erforderlich, dass sich Städte bereit erklären Geflüchtete auch über die festgelegten Quoten hinaus aufzunehmen.“.