Linderhausen

Linderhausen muss weiterhin als „Regionaler Grüngürtel“ mit blühenden Wiesen und schützenswerten Biotopen erhalten bleiben. Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat jedoch die Ansiedlung von Gewerbe und Industrie im Linderhausener Gebiet vorgesehen.

Geplanter Koorperationsstandort in der Linderhauser Senke

Linderhausen wurde als regionaler Kooperationsstandort in Betracht gezogen. Der Bürgerverein Linderhausen, der sich gegen dieses Vorhaben formiert hat, war Mitte Mai vor Ort dabei, als bekanntgegeben wurde, dass ein 43 Hektar großes Areal östlich der Hattinger Straße vorgeschlagen wird. Sie staunten nicht schlecht: Diese Fläche würde bis an den Siedlungsrand von Linderhausen heranrücken, was bedeutet: Ein Industriebetrieb würde in direkter Nachbarschaft zum Gemeindehaus angesiedelt werden. Das die ausgewiesene Fläche als Teil des regionalen Grünzuges (Kaltluftschneise) eine große Rolle spielt, hat die Planer nicht beeindruckt. Die Stadt Schwelm ist die flächenkleinste Stadt in NRW. Durch die Freigabe der vorgesehen Fläche wäre ein  hoher Flächenverlust größtenteils unversiegelter Fläche zu verzeichnen, was schon sehr merkwürdig anmutet in Zeiten, wo im Zuge des Klimawandels  unversiegelte Grünflächen erhalten und geschützt werden sollten.

Wir haben bereits im Februar 2019 im Rat der Stadt Schwelm komplett gegen die Ausweisung eines Kooperationsstandortes gestimmt. Für uns ist dieser Entwurf des RVR  „Augenwischerei“ weil sie nicht zu einer Verbesserung der Schwelmer Gewerbeflächenbilanz beitragen würde. Dies wurde von der breiten Mehrheit des Rates leider anders gesehen mit der Begründung: wir brauchen diese Flächen dringend für Gewerbe.

Erst kurz vor der Kommunalwahl, im Juni 2020, konnten dann plötzlich alle Parteien sich unserer Forderung anschließen, als Rat der Stadt eine ablehnende Stellungnahme an den RVR zu senden. Damit ist das Ganze aber noch lange nicht vorbei. Der RVR muss jetzt mit unserer Stellungnahme umgehen und kann selber entscheiden, ob er sich dieser anschließt oder den Kooperationsstandort trotzdem ausweist. Da wird es dann auch auf die GRÜNEN Stimmen im Ruhrparlament ankommen.

Wir haben außerdem die Stadtverwaltung aufgefordert, in den Prozess einzusteigen, die kommunale Gewerbefläche südlich der Gevelsberger Straße aus dem Flächennutzungsplan zu streichen. Dieser Schritt soll auch im Hinblick auf die „Dorferneuerungs-Pläne“ für Linderhausen geschehen. Unser Vorschlag: Man  sollte in Schwelm nach Flächen suchen, die für eine zukunftsfähige Entwicklung von Gewerbe unter ökologischen Gesichtspunkten geeignet sind.

Fest steht: Wenn der RVR entschieden hat, muss sich der Rat erneut positionieren. Das wird erst deutlich nach der Wahl sein und ob sich dann alle Akteure noch erinnern können, dass sie vor der Wahl das Gewerbegebiet nicht wollten, bleibt abzuwarten.