Bericht von der Sitzung des Kulturausschusses am 7. Juni
Teppich im Foyer
Die Sitzung fand im Haus Martfeld statt. Der Ort war gewählt
worden, damit sich die Ausschussmitglieder an Ort und Stelle ein Bild
vom Zustand des Teppichs im Südflügel machen konnten. Für
die Erneuerung des Bodenbelags im Foyer und im Veranstaltungsraum sind
im Haushalt 13000 € ausgewiesen. Der Teppich in der Guten Stube
Schwelms ist nach 20 Jahren zwar sehr abgenutzt, der Kulturausschuss gab
den Betrag jedoch nicht frei. Das Geld sollte besser für wichtige
Arbeiten an den Schwelmer Schulen ausgegeben werden.
Einig war man sich jedoch, dass im Falle einer Renovierung wieder ein
qualitativ hochwertiger Teppichboden gelegt werden soll und kein Parkett,
weil der Trittschall eines Holzbodens bei Konzerten und Vorträgen
stören würde.
Tarife für kulturelle Veranstaltungen
Einstimmig wurde ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen angenommen,
zusätzlich zu den drei Tarifen für kulturelle Veranstaltungen
einen vierten Tarif einzuführen. Bisher war es üblich, dass
Künstlerinnen und Künstler eine vertraglich vereinbarte
Festgage erhielten, aber keinen Einfluss auf das Eintrittsentgelt hatten.
Durch den neuen Tarif 4 erhält die Verwaltung einen größeren
Spielraum bei Verhandlungen mit Künstlern bzw. Künstlerinnen,
vorausgesetzt diese gehen das Risiko ein, ihre Gage an die Einnahmen zu
koppeln. Bisher lag das Risiko alleine bei der Verwaltung.
In der Praxis bedeutet das: Eine Musikgruppe spielt ohne Festgage und
verlässt sich darauf, dass genügend Zuhörer kommen. Die
Einnahmen werden dann nach einem vertraglich vereinbarten Schlüssel
zwischen der Gruppe und der Verwaltung aufgeteilt, z.B. 70% für die
Gruppe und 30 % für die Verwaltung. Auf Eintritt zu spielen,
ist überall üblich und wird es möglich machen, bei stetig
sinkendem Budget die Qualität und die Quantität des Kulturprogramms
aufrecht zu erhalten. Allerdings nur dann, wenn die Verwaltung dieses
Instrument auch aktiv nutzt. Natürlich sind nicht alle Künstler
bereit, einen Teil des Risikos zu übernehmen und Gagenvereinbarungen
auf Eintrittsbasis einzugehen, viele haben jedoch begriffen, dass die
Zeiten vorbei sind, in denen Subventionen noch reichlich geflossen sind.
Es ist nun Aufgabe der Verwaltung, Kontakte zu solchen Künstlern
herzustellen.
Gebührenerhöhnung für die Städtische
Musikschule
Konträr wurde die Gebührenerhöhnung für die Städtische
Musikschule diskutiert.
Aufgrund der angespannten Finanzlage der Stadt Schwelm und der gestiegenen
Ausgaben schlug die Verwaltung zur Sicherung des Fortbestandes der Städtischen
Musikschule Schwelm eine allgemeine Gebührenerhöhung von 9%
zum 01.01.2006 vor. Da die Gebühren 2001 zum letzten Mal erhöht
worden waren, argumentierte man, dass die jetzige Erhöhung mit 1,8%
pro Jahr recht moderat sei.
Dem konnten sich SPD und B90 / Die Grünen nicht anschließen.
Es ist zu befürchten, dass bei steigenden Preisen die Kunden auf
den freien Markt ausweichen oder eine musikalische Ausbildung aufgeben
oder gar nicht erst in Betracht ziehen, so dass die Einnahmen letzten
Endes nicht steigen.
Frau Dörfel, die dieses Jahr ausscheidende Leiterin der Musikschule,
sagte in ihrer Stellungnahme, dass sie und die Lehrer sich mehr Rückhalt
vom Kulturausschuss wünschten. Dies führte zu einer Diskussion,
die auch wieder das Thema Konzeption der Musikschule berührte.
Herr Philip (SPD) verwahrte sich gegen diesen Vorwurf. Er wies darauf
hin, dass der Kulturausschuss eine Arbeitsgruppe gebildet hat, die sich
über einen Zeitraum von zwei Jahren getroffen hat, mit dem ausdrücklichen
Ziel, Mittel und Wege zu finden, wie die Musikschule zu retten wäre.
Anscheinend ist der Zweck dieser Arbeitsgruppe leider von den Lehrerinnen
und Lehrern der Musikschule nicht verstanden worden. Das von Anfang an
spürbare Misstrauen des Lehrkörpers gegen die Arbeitsgruppe
wurde in der Rede von Frau Dörfel deutlich. Ich habe versucht deutlich
zu machen, dass unsere Kritik nicht die Kompetenz der Musiklehrerinnen
und lehrer betrifft, sondern das unserer Meinung nach nicht mehr
zeitgemäße Konzept, das wir wiederholt angemahnt haben. Es
geht um nicht mehr und nicht weniger als um den Fortbestand der Städtischen
Musikschule Schwelm. Das scheint beim Lehrkörper noch nicht angekommen
zu sein oder es ist ihm gleichgültig.
Die Gebührenerhöhung wurde mit einer knappen Mehrheit von 8
zu 6 gegen die Stimmen von SPD und B90 / Die Grünen angenommen.
Mieten für das Städtische Bühnenmobil
Der Kulturausschuss stimmte einer kräftigen Erhöhung der Mieten
für das Städtische Bühnenmobil nach Tarif 1 und 2 zu. Außerdem
wurde die Rabattierung für städtische Einrichtungen aufgehoben.
Nach den bisherigen Regelungen brauchten städtische Einrichtungen
und Einrichtungen, die von der Stadt Schwelm mitgetragen werden (z.B.
GSWS, Schulen), für das Bühnenmobil bei Veranstaltungen in Schwelm
keine Miete zu bezahlen. Wegen der hohen Kosten hat die Verwaltung vorgeschlagen,
diese Rabattierung aufzuheben. Zukünftig ist für die Höhe
der Miete nur noch wichtig, ob die Veranstaltung in oder außerhalb
Schwelms stattfindet. Für städtische Einrichtungen und Einrichtungen,
die von der Stadt Schwelm mitgetragen werden, gelten dann zukünftig
die Regelungen wie für alle anderen Benutzer. In der Stadt kostet
das Mobil 250 € (früher 205 €), außerhalb 500 €
(früher 409 €).
Der Antrag wurde angenommen, nachdem Herr Voss auf Anfrage erklärt
hat, dass Schülerfeste, die im Rahmen des Schullebens stattfinden,
z.B. Abi- und andere Abschlussfeiern, nicht von den Schülern privat
bezahlt werden müssen, sondern innerhalb des Schuletats abgerechnet
werden können. Hier zahlt dann die Stadt zwar etwas von der rechten
in die linke Tasche, aber so läuft Verwaltung nun mal.
Dietrich Rauschtenberger
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